Aktuelles aus unserer Gemeinde
Vor 80 Jahren zeichnete der Wichmannshäuser Pfarrer und Mediziner Kurt Reuber kurz vor Weihnachten die bekannte Stalingrad-Madonna.
Die Madonna sollte den Soldaten, die mit ihm in Gefangenschaft saßen, für einen Moment all das Leid vergessen lassen, welches ihnen im Krieg widerfuhr.
Welche Beziehung hatte Kurt Reuber zu Wichmannshausen?
Am 26. Mai 1906 wurde Kurt Reuber in Kassel geboren. Am 1. April 1933 trat er seinen Pfarrdienst in Wichmannshausen, Hoheneiche und Mitterode an. Zu dieser Zeit begann er auch ein Medizinstudium in Göttingen. Ab 1942 war Kurt Reuber als Truppenarzt in Stalingrad. Er geriet in Gefangenschaft und verstarb am 20. Januar 1943 im Lager Jelabuga.
Mit seiner Ehefrau Martha Reuber-Iske bekam der Pfarrer drei Kinder, die in Wichmannshausen aufwuchsen. Auch seine letzten Tage in Deutschland verbrachte Reuber in Wichmannshausen. Nach einem Heimaturlaub kehrte er nach Stalingrad zurück – 48 Stunden bevor die deutschen Soldaten von der Roten Armee eingekesselt wurden.
Warum hat die Stalingrad-Madonna so eine große Bedeutung?
Mitten im Krieg und kurz vor Weihnachten im Jahr 1942 bereitete Kurt Reuber tagelang eine Überraschung für seine Kameraden vor. Mit einem Stück Holzkohle bemalte er die Rückseite einer sowjetischen Landkarte. Darauf zu sehen: die Madonna mit dem Jesuskind im Arm. Fest, aber behütet drückt die sitzende Frauengestalt das Kind unter ihrem Mantel an sich.
Das Bildnis trägt die Überschrift „1942 Weihnachten im Kessel – Festung Stalingrad – Licht, Leben, Liebe“. Am Heiligen Abend war es dann so weit. Kurt Reuber zeigte den Soldaten die Zeichnung. Das auf ein Holzbrett genagelte Werk rührte die Betrachter zutiefst und schenkte ihnen in schrecklicher Traurigkeit Trost und Hoffnung.
Wie kam die Madonna nach Wichmannshausen?
Mit einer der letzten Maschinen, die aus Stalingrad ausfliegen konnten, nahm der verwundete Kommandeur von Kurt Reuber das Bild der Madonna mit nach Deutschland;so wurde es der der Familie von Kurt Reuber in Wichmannshausen übergeben. Im Pfarrhaus in Wichmannshausen, wo die Stalingradmadonna im Wohnzimmer hing, nagte die Ungewissheit über sein Schicksal an seiner Familie. Erst 1946 erreichte sie die Todesnachricht – zusammen mit dem letzten Brief Reubers und seiner letzten Zeichnung, der „Gefangenen-Madonna“.
Kann man das Bild heute noch anschauen?
Ja, sogar in der St. Martinskirche in Wichmannshausen. Das Original hängt auf Wunsch seiner Kinder in der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Berliner Gedächtniskirche. Von dieser Kirche aus wurden zwei Kopien der Stalingrad-Madonna in das englische Coventry und an die Kathedrale von Wolgograd, das einst Stalingrad hieß, zur Ausstellung vergeben. Eine weitere Kopie befindet sich in unserer Kirche.
Text in Anlehnung an Wichmannshausen: Pfarrer und Mediziner Kurt Reuber malte die Stalingrad-Madonna (werra-rundschau.de)
750 Jahr Feier
Das Vorstandsteam freut sich auf die 750-Jahr-Feier: (von links) Martina Dilchert, Alexander Schulz, Herbert Cebulla (hinten links), Erwin Walter (kniet), Uwe Bartholmai, Tanja Axt, Hubert Deiß, Anja Viehmann, Ralf Siegbert Giesen sowie Dieter Öhler (hinten)
Viele Menschen aus dem Ort haben sich engagiert, sogar ein eigener Verein gründete sich. „Wir hatten so viel Spaß während der Planung, waren kreativ und haben jetzt ein gutes Konzept entwickelt“, sagen Martina Dilchert und Herbert Cebulla vom Verein „750 Jahre Wichmannshausen“.
Programm der 750 Jahr Feier
Mitten im Dorf, zwischen Sandgasse und Boyneburger Straße, wird an mehreren Tagen gefeiert. An allen Tagen ist der Eintritt frei.
Donnerstag, 25. August 2022
Am Donnerstag beginnt der Zeltaufbau
18:00 Uhr – Wickeln der Kränze
Freitag. 26. August 2022
19:00 Uhr – Heimatabend mit Festkommers im Festzelt. Es geht um Geschichte und Geschichten rund um Wichmannshausen, außerdem gibt es eine bunte Show der örtlichen Vereine.
22:00 Uhr – Disco-Abend im Festzelt
Samstag
14:00 Uhr – Teamspiele für Groß und Klein mit den Faschinggirls
14:30 Uhr – Kaffee und Kuchen im Festzelt
19:00 Uhr -Einlass zum Tanz mit Frank Winkler im Festzelt – die Cocktailbar ist geöffnet
Sonntag
11:00 Uhr – Festgottesdienst in der Kirche
12:00 Uhr – Frühschoppen und gemeinsames Mittagessen – im Zelt und in der Boyneburger Straße
14:00 Uhr – Modenschau – mit Kleidung aus den vergangenen 50 Jahren sowie ihren individuellen Geschichten – und Kinderspielen.
15:30 Uhr – Das Tanztheater „Labyrinth“ arbeitet die Geschichte von Kurt Reuber auf – Schlosshof
16:00 Uhr – Wichmannshäuser Klatschkaffee unter dem Motto „Wir verstehen Platt“ – Festzelt
17:00 Uhr – Ausklang des Festes